Kindernothilfe Schweiz. Kindern Zukunft schenken.

Praktische Tipps, die Dir den Alltag erleichtern und mehr Zeit für schöne Momente mit Deiner Familie schaffen

Eltern gehen mit Kind  Hand in Hand spazieren
Eltern gehen mit Kind  Hand in Hand spazieren

Tipp 1 Atme tief durch und behalte Deine Wut im Inneren

Sehr leicht gesagt, wenn Du gerade auf 180 bist und sich die Wut im Impuls laut ihren Weg nach draussen bahnt. Oftmals kann es dann vorkommen, dass man das Kind sogar "unsanft" berührt. Das hat zur Reaktion natürlich ein noch viel unglücklicheres Kind. Daher hilft es, innerlich durchzuatmen und bis 10 zu zählen. Du kannst auch "in Deiner Vorstellung etwas zerstören" und Deine Wut bildlich rauslassen. Das hilft gut, den ersten Impuls zu bändigen.

Tipp 2 Versetzt euch in euer Kind

Versuch nicht mit den üblichen Vorwürfen oder Fragen wie: "Warum hast du das denn jetzt (schon wieder) gemacht?" zu reagieren, auch wenn es schwerfällt. Solche Sätze kommen oft automatisch, aber bringen nicht viel. Setz Dich vielleicht mit auf den Boden und schau Dir an, wie Nudeln, Reis und Co. von unten aussehen und was das Kind daran spannend gefunden hat. Auch wenn es schwerfällt. Vor allem kleinere Kinder machen solche Dinge, weil sie sehr neugierig sind. Vielleicht war ihm aber auch gerade langweilig und keiner in der Familie hatte Zeit zum Spielen.

Tipp 3 Hört euch an, was euer Kind dazu sagt

Statt euer Kind mit Fragen oder Vorwürfen zu bestürmen, was das alles soll, könntest Du Dich dafür interessieren, was gerade passiert ist und ein Gespräch beginnen. Das geht natürlich eher mit einem drei- bis vierjährigen Kind, bei einem noch kleineren Kind hilft nur ruhig bleiben und Verständnis durch Beruhigung zu signalisieren. Hier könntest Du eine alternative Spielmöglichkeit anbieten.


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Mädchen beim Spielen (Quelle: Kindernothilfe)
Mädchen beim Spielen (Quelle: Kindernothilfe)

Tipp 4 Sprich freundlich und klar, wie Du Dich fühlst

Wenn das Kind erzählt hat, bist Du an der Reihe. Die erste Wut ist schon verdampft, weil Du Dich in die Situation des oder der Kleinen versetzt hast und zuhören konntest. Nun darfst Du sagen, was Dir daran nicht so gefällt und warum das jetzt für Dich "doof" ist, was Dein Kind gemacht hat. Positive Parenting heisst auch, an jeder Situation etwas Positives zu finden und freundlich zu reagieren.

Tipp 5 Stellt Augenkontakt her

Stell beim Gespräch immer Augenkontakt her und sei am besten mit Deinem Sohn oder Deiner Tochter auf einer Ebene. So zeigst Du, dass Du ihn oder sie ernst nimmst und er oder sie ist gewillt, zuzuhören. Du stellst damit eine Verbindung her und Dein Kind fühlt sich gesehen und in seinen Gefühlen wahrgenommen. Das ist vor allem dann wichtig, wenn Kinder etwas machen, weil sie Aufmerksamkeit möchten. Diese gibst Du ihm nun und das erkennt es an und hört das nächste Mal vielleicht eher auf Dich.

Tipp 6 Beruhigt euer Kind sanft und setzt kleine Berührungen ein

Nicht jedes Kind lässt sich auf ein Gespräch ein oder kann das schon. Es hilft daher, wenn Du Deine Äusserungen mit kleinen Berührungen begleitest, das Kind auf den Schoss nimmst, in den Arm oder auch nur sanft streichelst. Du wirst am besten wissen, was jetzt okay ist.
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Eine Kinderhand schüttelt eine Erwachsenenhand (Quelle: Kindernothilfe)
Eine Kinderhand schüttelt eine Erwachsenenhand (Quelle: Kindernothilfe)

Tipp 7 Bietet positive Lösungen und Alternativen an

Natürlich geht es auch darum, dass der "Verursacher" bzw. die "Verursacherin" versteht, dass Du nicht möchtest, dass es wieder geschieht. Daher ist eine strenge Strafe in dem Alter eher keine Option. Dies würde eine autoritäre Erziehung jetzt empfehlen bzw. dann mit Spielzeugentzug oder anderem drohen. Doch das macht das Kind nur trotziger.
Beim Positive Parenting versucht ihr gemeinsam das Ganze zu lösen und "arbeitet zusammen". Dann überlegst Du Dir, was man jetzt spielen und wie überschüssige Energie abgebaut werden kann.

Tipp 8 Glaubt daran, dass euer Kind etwas daraus lernt

Wenn die Situation beruhigt ist und geklärt werden konnte, solltest Du nun nicht innerlich resignieren und denken: Naja, mal sehen, wie lange das jetzt hält. Es geht beim Positive Parenting darum, positiv von eurem Kind zu denken und daran zu glauben, dass es etwas aus der Situation mitgenommen hat.

Tipp 9 Keiner ist vollkommen

Vergiss nie, dass auch Du einmal klein warst und Deine Eltern manchmal zur Weissglut getrieben hast. Erinnere Dich, wie diese damals auf Dich reagiert haben und wie Du Dich dabei gefüllt hast. Das hilft Dir, besser zu reagieren und es bei Deinem Kind anders zu machen. Du bist nicht frei davon, die gleichen Verhaltensweisen zu wiederholen, doch es wird leichter, wenn Du es Dir bewusst machst.
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Kinder im Flüchlingscamp auf Lesbos umarmen sich (Quelle: Knut Bry)
Kinder im Flüchlingscamp auf Lesbos umarmen sich (Quelle: Knut Bry)
Liebe Eltern
Es ist okay, wenn ihr mal überfordert seid.
Keiner erwartet von euch jetzt Wunder oder verurteilt euch, wenn ihr das nächste Mal heftiger reagiert als gewollt. Immer ruhig zu bleiben, ist für uns Eltern vor allem bei mehreren Kindern einfach im Alltag sehr herausfordernd. Daher erwartet nicht zu viel von euch, sondern nehmt die Tipps als Anregung, in der nächsten Situation mal anders zu reagieren. Lasst euch ein wenig mehr auf Euer Kind ein und hört nicht auf die innere autoritäre Elternstimme, die einfach will, dass das Kind macht, was man sagt. Kein Mensch ist ein Automat und macht einfach so, was ein anderer will. Es geht darum, respektvoll miteinander umzugehen und die Bedürfnisse von allen zu achten.
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Dabei ist es wichtig, auch für Euch zu sorgen. Deshalb findet Ihr auf dieser Seite Tipps für die Selbstfürsorge.

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